Die Abteilungen und Tätigkeitsfelder der Aidenbacher Bauernkämpfer von 1706 e.V.



1. Festzüge:

Festzüge sind das erste und damit älteste Tätigkeitsfeld der Aidenbacher Bauernkämpfer von 1706 e.V.. Seit 1981, also bereits 6 Jahre vor der offiziellen Vereinsgründung, hatten die Bauernkämpfer bereits an historischen Festzügen teilgenommen. Heute ist der Verein jährlich regelmäßig an mehreren historischen sowie auch Trachten- und Schützenfestzügen beteiligt. Für Festzüge verfügen der Verein über eine Fußgruppe in historischer Bekleidung und Bewaffnung aus der Bauernschlacht bei Aidenbach vom 8. Januar 1706 mit Kanone, Fahne, Trommler, etc. Dadurch sollen der Bevölkerung die Bewaffnung sowie die damaligen Trachten der Landesverteidiger und ihrem Tross zur Belebung der Heimatgeschichte nahegebracht werden. Im Gesamtauftritt integriert ist eine kleine Schützengruppe mit Feuerwaffen und Kanone sowie ein größerer Teil an einfachen Bauern, Knechten, Handwerkern und Tagelöhnern. Letztere sind einerseits mit klassischen bäuerlichen Geräten wie Hacken, Mistgabeln, Heugabeln, Heuumkehrern, Messern, Dreschflegeln und ähnlichem ausgestattet. Zum Teil waren diese bäuerlichen Geräte und Werkzeuge auch zu Waffen umfunktioniert worden, wie z.B. gerade geschmiedete Sensen, mit eisenspitzen bewehrte Dreschflegel und ähnliches). Andererseits kamen bei der Schlacht auch mittelalterlichen Hieb- und Stoßwaffen wie Hellbarden, Partisanen, Lanzen, Spieße, Säbel, Morgensterne und ähnliches zum Einsatz, welche die Landesverteidiger aus Mangel an verfügbaren eigenen Waffen aus den umliegenden Burgen und Schlössern geraubt hatten. Im Anschluß an die Bauernkämpfer folgt dann noch ein Tross, der im wesentlichen aus Frauen und Kindern besteht.




2. Historisches Lagerleben:

Das historische Lagerleben wurde als zweites Tätigkeitsfeld des Vereins im Jahr 1994 für stationäre historische Veranstaltungen eingeführt und sukzessive ausgebaut. Hintergrund ist die Inszenierung eines historischen Bauernlagers zur Zeit der Bauernschlacht bei Aidenbach und des Volksaufstandes von 1705/ 1706. Während im Jahr 1994 erstmalig mit einer einfachen Hütte aus einer Holzbalkenkonstruktion bei den Ortenburger Ritterspielen begonnen wurden, stehen dem Verein heute für das Bauernlager 3 historische Lagerzelte zur Verfügung. Eingebunden ist neben einer Feuer- und Kochstelle auch ein Zehrplatz und eine Waffenausstellung der in der Bauernschlacht bei Aidenbach verwendeten Waffen der Bauernkämpfer.




3. Historischer Bauern- und Handwerkermarkt:

Im Jahr 1995 begannen die Aidenbacher Bauernkämpfer von 1706 e.V. mit dem ersten historischen Bauern- und Handwerkermarkt, der von da ab dann sukzessive ausgebaut wurde. Heute stehen zur Versorgung von Veranstaltungsbesuchern zahlreiche Stände mit verschiedenen altbayerischen bäuerlichen Spezialitäten wie Hasenöhrl, Dafeite Erdäpfel, Zweschgenpavesen und anderes Schmalzgebäck sowie Schmalz- und Erdäpfelkasbrote zur Verfügung. Auch ein ganzes Spanferkel kann auf einem speziellen Grill gebraten werden. Fernen steht eine große Brutzelpfanne für die Zubereitung von Brutzelfleisch sowie ein Holzkohlengrill für diverse Grillspezialitäten zur Verfügung. Für die kältere Jahreszeit ist auch eine Maronenpfanne, betrieben mit einem Holzkohlengrill, verfügbar. In der Bauernschänke gibt es neben Bier auch Most, gespritzten Most, Obstler, Wein, Beerenweine und andere Getränke. Eingebunden in den historischen Bauernmarkt sind auch zahlreiche bäuerliche Handwerker, die bereits längst ausgestorbene Handwerke und Tätigkeiten vorführen. Hier können die Besucher den Seilern bei Herstellung eines Seiles aus mehreren Schnüren zusehen und, falls gewünscht, auch selbst mitseilern. Zu sehen ist auch der Dengler, der an seinem Dengelstock mit dem Dengelhammer stumpfe Sensen zum Schärfen ausformt. Auch der Messer- und Scherenschleifer kann an seiner historischen Schleifmaschine mit Fußantrieb und Schwungrad bei seiner Arbeit beobachtet werden. Zu sehen ist auch ein Bauer an der Hoazlbeng zu finden, der mit dem Roafmesser Stiele in Werkzeuge und Waffen einpasst. Desweiterem kann einem historischen Zimmermann beim Hauen eines Holzbalkens aus einem ganzen Baumstamm zugesehen werden.

   

 





4. Die Böllerschützengruppe:

Im Oktober 1996 schaffte der Verein den Nachbau einer schussfähigen, historischen Vorderlader an, welche die bisherige vereinseigene Kanonenatrappe ablöste. Diese schussfähige Kanone legte den Grundstein für den Aufbau der Böllerschützengruppe der Aidenbacher Bauernkämpfer von 1706 e.V. Am 18. April 1997 absolvierten die ersten 5 interessierten Mitglieder in Deggendorf einen Lehrgang für Böllerschützen. Diese waren Werner Hötzinger, Ludwig Kauter, Johann Pletl jun., Franz-Xaver Bauer und Jürgen Lottner. Anschließend wurde eine Erlaubnis zum Böllerschießen beantragt. Mittlerweile ist die Böllerschützengruppe auch mit Hand- und Schaftböllern sowie historischen Vorderladerwaffen (Perkussionsgewehren und Perkussionspistolen) ausgestattet. Seit dem Jahr 2007 ist die Schützengruppe des Vereins Mitglied im Bayerischen Sportschützenbund e.V. (BSSB), Schützengau Vilshofen und wird im Verein als Schützensparte geführt. Unsere Böllerschützengruppe wird im Jahr 2017 bereits 20 Jahre alt und verfügt momentan über 8 aktive Schützen. Der Verein verfügt auch über eine Erlaubnis nach § 45 Waffengesetz für das Schießen mit einläufigen Perkussionswaffen außerhalb geschlossener Schießstätten.

Unsere Böllerschützengruppe nimmt jährlich an 6 – 8 gemeinsamen Traditions- und Brauchtumsschießen im Namen des Vereins teil. Nachfolgend sind die jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen aufgeführt:

  • Neujahrsanschießen
  • Bauernschlacht-Gedenkschießen am 8. Januar im Rahmen des Fackelzuges zum Handlberg mit anschließender Gedenkfeier an die Opfer der Bauernschlacht
  • Gauböllertag des Schützengaus Vilshofen - Übungsschießen
  • Eröffnung der Ortenburger Ritterspiele
  • Eröffnung des Volksfestes in Aidenbach – Volksfestanschießen
  • Anschießen des historischen Weihnachtsmarktes in Aidenbach (1. oder 2. Advent)
  • Weitere Anlässe sind Hochzeiten, Beerdigungen, runde Geburtstage ab dem 50. von langjährigen Vereinsmitgliedern, u.v.m.
Die wichtigsten Hinweise für Interessierte zum Eintritt in die Böllerschützengruppe:
  • Die Bewerber sollten ein Mindestalter von 21 Jahren haben. In begründeten Ausnahme- fällen ist aber ein Alter von 18 Jahren ausreichend.
  • Grundvoraussetzung ist der Besuch eines eintägigen Lehrganges für Böllerschießen zur Erlangung der Fachkunde. Mit dem Prüfungszeugnis kann die erforderliche Erlaubnis nach § 27 Sprengstoffgesetz (SprengG) bei der Kreisverwaltungsbehörde beantragt werden. Die Erlaubnis gilt fünf Jahre und muß jeweils rechtzeitig durch Verlängerung um weitere 5 Jahre aufrecht erhalten werden.
  • Eine Verpflichtung zum Erwerb eines eigenen Schießgeräts besteht nicht, da der Verein über mehrere vereinseigene Schießgeräte / Waffen verfügt.
  • Eine Verpflichtung zum Kauf eines historischen Kostüms (Tracht) besteht ebenfalls nicht, da der Verein historische Kostüme an Mitglieder gegen Leihschein ausgibt.
  • Der aktuelle Schützenbeitrag beträgt zur Zeit jährlich € 20,00 (Stand: 01.01.2016) und beinhaltet die Sammel-Haftpflicht-/Unfall- und Rechtsschutzversicherung des Bayerischen Sportschützenbundes e.V. (BSSB).
Ansprechpartner für umfangreichere Informationen zur Böllerschützengruppe:
Schützenkommandant Franz-Xaver Rettenberger ( Veitlhof@freenet.de ).


  
Gründung der Böllerschützengruppe im Jahr 1997           Aktive Böllerschützenguppe im Jahr 2016

 
Kanone mit Ludwig Kauter


5. Kinder-Ritterturney:

Die Kinder-Ritterspiele zur Kinderunterhaltung wurden im Jahr 2012 erstmalig im Rahmen eines Ferienprogramms eingeführt. In der Regel wird das Kinder-Ritterturney als Bestandteil des Lagerlebens bei historischen Veranstaltungen durchgeführt. Hier können die kleinen Recken in Disziplinen wie Drachenschießen mit der Armbrust, Ringerlstechen „Tjosten“, Seilziehen, Stöckeln, Kampf auf dem „Pferd“ und Ähnlichem ihre Geschicklichkeit messen.
Die Bewertung der Leistungen erfolgt nach einem Punktesystem (Obuli). Das Kinder-Ritterturney kann je nach Teilnehmerzahl gruppenweise oder auch ununterbrochen als Parkur durchgeführt werden. Am Ende steht die Nominierung des Tagessiegers mit den meisten Oboli (Punkten). Alle Teilnehmer erhalten eine Urkunde. Der Sieger erhält einen Preis, die übrigen Teilnehmer ein kleines Präsent.

Kinder-Ritterturney Kinder-Ritterturney Kinder-Ritterturney




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